Dienstag, 20. März 2012

Rezension Unsichtbare Blick von Frank Maria Reifenberg


Broschiert: 400 Seiten
Verlag: rororo (1. März 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499216175
ISBN-13: 978-3499216176
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 16 - 17 Jahre






Kurzbeschreibung:
«Du bist ein Schwein», flüsterte ich. «Kannst du mich auch hören?» «Nein», antwortete er. Dann begann er, sich zu entschuldigen, es schönzureden; dass er auf mich aufgepasst hätte, nicht mehr, nur aufgepasst. Ich starrte auf den Bildschirm, in die winzige Kamera. Sollte er so viele Bilder von mir machen, wie er wollte. Sollte er die Tränen sehen. Und die Wut. Und die Verachtung. «Wer bist du?», schrie ich. Immer wieder. Wer bist du. Wer. Wer. Wer. Bist. Du.
Quelle: Amazon


Meine Meinung:
Das Buch handelt von einem Mann, der unschuldige Mädchen durch deren Laptop-Cam beobachtet, was dann zu Schlimmerem ausartet. Es wird aus verschiedenen Perspektiven beschrieben, zum einen von Josie, einem 17 jährigen jungen, normalen Mädchen, welches zur Schule geht und zur Zeit auch ein bisschen verliebt ist. Desweiteren aus der einer Kommissarin Stella van Wahden und zuletzt aus der Perspektive des Täters. Zunächst etwas verwirrend, aber man gewöhnt sich dran. Am Anfang wird man in das Alltagsleben von Josie Sonnleitner eingeführt. Sie hat einen strengen Vater mit einem etwas ungewöhnlichen Glauben, der deswegen auch sehr ungewöhnliche Erziehungsmaßnahmen an die Tagesordnung legt. Josies Mutter hingegen ist ihm ein bisschen ausgeliefert. Felix ist der neue Freund von Josie und die beiden genießen ihre glückliche Zweisamkeit, allerdings erfährt davon FAST niemand, aufgrund des Vaters.

Die Geschichte beginnt damit, dass es schon 2 Morde an jungen Mädchen gab. Der Mörder hat diese vorher mit speziellen Tricks dauerüberwacht, mithilfe der Webcams an ihren Laptops bzw. Computern. Ziemlich gruselig fande ich das. Selbst, wenn man denkt die Webcam wäre aus oder sogar der gesamte Computer, sah der Kerl alles. Es scheint als habe er sich als nächstes die junge Josie ausgesucht und schreibt zunächst harmlos mit ihr. Dies jedoch artet gewaltig aus und es wird immer schlimmer. Es kommen obszöne Fotografien ans Tageslicht und alles wird immer merkwürdiger.

Ich fand es echt spannend, wie der Täter das angestellt hat, allerdings hat man überhaupt keine Ahnung wer es sein kann und man verdächtigt so gut wie jeden. Immer wieder gibt es kleine kursive Abschnitte, die von früheren Zeiten erzählen, von einem Mann, mit dem man allerdings nichts anfangen kann und man weiß nicht zu wem sie gehören. Nur sehr langsam und Abschnitt für Abschnitt kommt Licht ins Dunkel. Ich habe am Anfang kaum durchgeblickt, ich glaube ich braucht fast 60, 70 Seiten um mich einzugewöhnen. Josie war mir zunächst ziemlich fremd und seltsam.

Alle Charaktere waren irgendwie etwas eigenartig und ich habe mich nicht wie mitten im Geschehen gefühlt, sondern habe es eher von oben betrachtet. Erst ab ca. 1/4 oder der Hälfte des Buches wurde es dann besser und etwas verständlicher. Zum Ende hingegen fande ich es allerdings etwas in die Länge gezogen und etwas spannungslos. Es kam nicht der große Knaller am Ende, wie es bei Thrillern sein sollte. Irgendwie hat mir was gefehlt, was mir nochmal einen richtig Stoß versetzt und ich mir denke: "Waaas? Der?" oder ähnliches.

Trotzdem war das Buch zeitweise echt gruselig und ich hatte selber Angst, dass mich jemand durch meine Cam am Laptop beobachtet oder hatte etwas Angst im Dunkeln rumzulaufen, allerdings bin ich auch ein ziemlicher Schisshase. :D
Ich denke mit diesem Thema wollte der Autor auch auf die Gefahren hinweisen, die das Internet nunmal wirklich bereithält. Und es hat tatsächlich Leute gegeben, die junge Mädchen durch eine Webcam mehrere Wochen oder Monate beobachtet hat. Und ich denke sowas wird in Zukunft auch nicht weniger werden. Das Internet hat Gefahren, vor allem weil es anonym ist und sich jeder Psychopath oder Soziopath oder was auch immer ganz einfach einloggen kann und mit geschickten Tricks evtl Zugang zu Daten oder Bildern verschaffen kann, die ihn ja nun wirklich nichts angehen.

3,5/5 Punkte von mir !


Liebsten Dank an LovelyBooks, den rowohlt-Verlag & Frank Maria Reifenberg für dieses Exemplar und die unterhaltsame Leserunde. :)

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