Kurzbeschreibung: Als Tochter aus reichem Hause genießt die 17-jährige Evening Spiker so manches Privileg: zum Beispiel einen Aufenthalt in der Privatklinik ihrer Mutter, wo sie nach einem schweren Verkehrsunfall behandelt wird. Damit Eve sich im tristen Krankenhausalltag nicht langweilt, soll sie ihren Traumtyp am Computer entwerfen. Größe, Augenfarbe, IQ - Eve darf alles selbst entscheiden. Sie hält es für ein lustiges Spiel, doch kurz darauf steht er ihr leibhaftig gegenüber ...
Quelle: Ravensburger Buchverlag
Meine Meinung:
Ich bin bei diesem Buch etwas zwiespältig. Zunächst einmal ist die Idee einfach aber genial. Die Wissenschaft ist so weit, dass Menschen wie in Reagenzgläsern gezüchtet bzw. nach persönlichen Wünschen erstellt werden können und dann leibhaftig vor einem stehen und mit dir reden. Genetikbücher & Bücher in denen geforscht wird ziehen mich sowieso immer magisch an. Allerdings dauerte es ewig, bis das eintrat, was hinten auf dem Buchrücken steht.
Evening Spiker spiegelt dabei einen eigentlich normalen Teenager wider, welcher mit einer etwas chaotischen und ihr gegenteiligen Aislin befreundet ist. Die beiden streiten zwar gerne mal, sind aber dennoch beste Freundinnen und für den anderen doch unersetzlich. Die erstaunlichste und faszinierendste Person ist aber Eves Mutter Terra. Oder auch gerne Terror von ihren Kollegen genannt. Der wahrscheinlich strengste und härteste Chef, den man sich nur wünschen kann. Alle haben wahnsinnigen Respekt vor ihr. Und ich finde auch Eve selbst traut sich nicht alles bei ihrer Mutter. Terra ist Wissenschaftlerin mit Leib und Seele. Sie hat mir und ihre vielen manigfaltigen Seiten sehr gefallen.
Nun zum Streitpunkt. Die Geschichte beginnt und verläuft ziemlich einfach und oberflächig. Sowohl vom Schreibstil, der aus kurzen und einfachen Sätzen besteht und viel wörtlicher Rede, als auch in der Story. Es passiert nicht wirklich viel und man denkt, "ja gut, ich kann mir schon denken, wie das hier alles endet". So zumindest erging es mir. Die letzten vielleicht 100 Seiten allerdings bergen unheimlich viele Überraschungen und heben das Niveau des Buches. Sodass alles doch nur in der Fassade so einfach schien, alles allerdings miteinander verstrickt ist und viel mehr dahinter steckt als zu Beginn angenommen.
Was mich ebenfalls etwas stört ist Adam, der neu erschaffene Mensch. Da sich schon immer solch ein einfach gestrickter Schreibstil durchs Buch zieht, fällt der von Adam (der wahrscheinlich gar nicht so gewollt ist, ich es aber so interpretiere. ;) ) gar nicht mehr so auf. Adam hat natürlich keinerlei Erfahrungen so frisch gezüchtet. Er redet simpel und klar und denkt auch so. Aber das kommt nicht so gut rüber, finde ich. Und das ist echt schade, da es sich dort sehr gut angeboten hätte.
Fazit
"Eve & Adam" ist für mich ein schwer zu bewertendes Buch, da der große Knall wirklich erst am Ende kommt, welcher mich schlussendlich aber überzeugt hat. Der einfache, mit kurzen Sätzen gespickte, Schreibstil gekoppelt mit extrem großer Schrift, lässt das Buch binnen weniger Stunden auslesen. Die Integration von Wissenschaft und Genetik verschafft diesem Buch bei mir aber einiges Pluspunkte, weshalb es von mir 4/5 bekommt.