Samstag, 11. Juli 2020

Rezension Patient Null - Wer wird überleben? von Daniel Kalla

Format Kindle Ausgabe
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 400 Seiten 
Verlag: Ullstein eBooks; Auflage: 2. (15. Mai 2020) 
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l. 
Sprache: Deutsch

Kurzbeschreibung: WAS PASSIERT, WENN DIE PEST ZURÜCKKEHRT, NOCH TÖDLICHER ALS JE ZUVOR? 

Dr. Alana Vaughn, Expertin für Infektionskrankheiten bei der NATO, wird nach Genua gerufen, um eine schwer kranke Frau zu untersuchen. Entsetzt stellt Alana fest, dass die Patientin Symptome einer neuen und besonders aggressiven Form der Lungenpest aufweist. Alana kommt ein fürchterlicher Verdacht: Könnte hier Bioterrorismus im Spiel sein? Zusammen mit Byron Menke von der WHO macht sie sich auf die verzweifelte Suche nach Patient Null, dem ersten Infizierten, um die Epidemie einzudämmen. Während die tödliche Seuche Rom und Neapel erreicht, stoßen Alana und Byron auf ein uraltes Kloster und ein Tagebuch aus dem Mittelalter, das vielleicht die Erklärung für den gegenwärtigen Pest-Ausbruch enthält. Können sie die Wahrheit enthüllen, bevor Tausende Menschen sterben?



Meine Meinung:
In der jetzigen Corona-Zeit hat mich das Thema Pandemien und Viren ziemlich fasziniert, sodass ich nicht lange überlegen musste und mir dieses Buch über das erneuten Ausbreiten der Pest aus dem Mittelalter geholt habe. Es wird abwechselnd aus der heutigen Zeit von Dr. Alana Vaughn, einer Expertin für Infektionskrankheiten, und der Vergangenheit aus dem Mittelalter erzählt, was zuerst etwas verwirrend war, woran ich mich aber schnell gewöhnt hatte.

Der Ausbruch beginnt auf einer Baustelle, bei der eine alte Abtei abgerissen wurde. Ziemlich schnell im Buch ist klar, dass es sich um die Pest handelt, gelegentlich auch in einer resistenteren Form. Doch wie kommt die Pest wieder zurück? Das erforschen wir das gesamte Buch über und ist im Grunde eine ziemlich gute Idee, für mich aber etwas schlecht umgesetzt. Der Schreibstil ist sehr kalt und unpersönlich. Gefühle kommen kaum durch, obwohl die beiden Protagonisten früher schon einmal ein Verhältnis hatten und durch diese Krise wieder aufeinander treffen.

Die Rückblicke sind ziemlich erleuchtend und zeigen sehr gut wie das damalige Leben war. Und dann wird wieder zur heutigen Zeit geschaltet und man merkt wie kompliziert alles verstrickt ist und wie lange es dauert Maßnahmen durchzusetzen. Es ist ein bisschen wie eine Schnitzeljagd, jedoch sehr langatmig und langwierig und konnte mich leider nicht überzeugen. Es kam einfach kaum Spannung auf, die Handlung tropfte so vor sich hin und so ein richtiger Ausbruch wird es auch gar nicht. Am Ende breitet es sich nicht weit aus, da hatte ich ein bisschen mehr Dramatik und Dringlichkeit erwartet.

Die Protagonistin kann ich eigentlich kaum beschreiben, da sie sehr unpersönlich bleibt. Wir begleiten sie fast nur auf ihrer Arbeit und bei Treffen mit ihrem alten Verhältnis. Sie ist sehr pflichtbewusst und strukturiert, sonst kann man nicht wirklich viel über sie sagen.

                                                             Fazit                                                                

Leider habe ich mir von diesem Buch mehr erhofft. Die erwartete Panik und Dramatik bleibt leider ganz aus und das Buch ist sehr faktenreich und kühl geschrieben, sodass Emotionen sehr kurz kommen. Das Thema war trotzdem aktuell und interessant und die Grundidee eigentlich echt spitze. 3/5 Punkte.

Danke Ullstein!

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