Dienstag, 19. Januar 2021

Rezension Der Zwillingscode von Margit Ruile



Herausgeber:
Loewe Verlag GmbH (13. Januar 2021)
Sprache: Deutsch 
Broschiert: 320 Seiten 
Reihe: Nein 
Lesealter: 14 - 16 Jahre

Kurzbeschreibung: Vincent ist siebzehn und eine Doppel-C-Seele. Sein Sozialpunktestand ist so niedrig, dass an ein Studium nicht zu denken ist. Stattdessen repariert er heimlich die mechanischen Haustiere der Firma Copypet.

Eines Tages bringt eine alte Frau eine Katze zur Reparatur. Und die führt Vincent geradewegs in die Simulation – eine virtuelle Welt, in der alle unsere Gegenstände ihr digitales Leben führen. Verborgen in dieser Zwillingswelt aber liegt ein Code. Vincent muss ihn finden, denn davon hängt die Zukunft der Menschheit ab.

Margit Ruile erzählt vom Internet der Dinge, einer Welt, in der die digitalen Zwillinge unserer Maschinen und Alltagsgegenstände miteinander vernetzt sind zu einer gigantischen K.I. Ein Thriller mit einem außergewöhnlichen Zukunftsszenario im Stil von Black Mirror.


Meine Meinung:
Dieses kleine dünne Büchlein hat mich wirklich überrascht. Mich hat lange kein Buch mehr so hartnäckig an seine Seiten gebunden, dabei bin ich nur durch Zufall darauf gestoßen. Der Klappentext macht dabei natürlich auch sehr neugierig. Es geht um den siebzehn-jährigen Vincent, der in einer alternativen Zukunft lebt. Jeder Mensch kann durch gute und schlechte Taten Sozialpunkte verdienen und in seinem Rang auf- und absteigen. Das wird durch Buchstaben geregelt. Und zwar wie die Schulnoten in den USA. Dadurch ist es Menschen möglich oder unmöglich bestimmte Dinge zutun, wie z.B. studieren.

Vincent hat ein Doppel-C und verdient sein Geld eher mit Schwarzarbeit bis eine seltsame Frau mit einer mechanischen Katze auf ihn zukommt, die er reparieren soll. Und so nimmt alles seinen Lauf. Man bekommt von der Autorin immer nur so ganz kleine Häppchen und man weiß wirklich immer nur gerade so viel, dass man alles grade noch so versteht und unbedingt mehr wissen will. Das hat sie großartig gemacht!! Ich klebte förmlich an den Seiten.

Die Handlung nimmt dann einen ziemlich weitreichenden und eigentlich alles entscheidenden Verlauf, mit dem ich so nicht gerechnet habe und der mich positiv überrascht hat. Dabei gestaltet sich die Welt als ziemlich komplex, ich hatte aber trotzdem immer das Gefühl alles korrekt verstanden zu haben. Die Autorin vermischt Science-Fiction mit der Realität, wobei einiges eben doch nicht so abwegig erscheint und man sich des Öfteren vorstellt, was passiert, wenn es so eine Zukunft tatsächlich mal geben wird.

Eine Sache fand ich etwas schade und das sind Hintergrundinformationen. Frau Ruile hat sich eine interessante Welt geschaffen, ist mit Informationen dazu jedoch ziemlich sparsam. Und das sage ich nicht oft. Normalweise nerven mich eher zu viele unwichtige Infos, aber bei diesem Buch gibt es wirklich hauptsächlich Handlung. Da hätte ich mir gerne mehr gewünscht. Zu Charakteren und auch zur Welt.

Ansonsten ist das Ende doch recht offen und lässt evtl. auf einen Folgeband hoffen? Ich bin mal gespannt und würde ihn mir wünschen!!

                                                          Fazit                                                                 

"Der Zwillingscode" ist ein dystopischer Science-Fiction Thriller, der hält, was er verspricht. Eine rasante und vor allem interessante Story lässt den Leser durch die knapp 300 Seiten lange Geschichte fliegen. Mit Hintergrundinformationen zu den Charakteren und der Welt ist die Autorin jedoch sehr sparsam. Trotzdem absolute Leseempfehlung! 4,5/5 Punkte.


Danke Loewe und Weber | Literaturtest!


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