Montag, 23. September 2013

Rezension Essen mit Freunden von Ilke S. Prick



  • Taschenbuch: 253 Seiten
  • Verlag: Insel Verlag; Auflage: Originalausgabe (18. August 2013)
  • Sprache: Deutsch

  • Kurzbeschreibung: Luises Leben ist alles andere als perfekt: Im Job kommt sie nicht voran, ihre Beziehungen entpuppten sich als weniger haltbar als gedacht, und ihre ins Alter gekommene Mutter denkt nicht daran, in ein Heim zu ziehen. Doch den Absprung ins richtige Leben hat Luise bislang nicht gewagt. Vielmehr setzt sie auf die kleinen, schönen Dinge und versammelt regelmäßig ihre Freunde um ihren Küchentisch, um sie nach allen Mitteln der Kunst zu bekochen. Doch eines Tages stellt das Leben sie vor vollendete Tatsachen: Luises Job platzt und ihre frisch verliebte Mutter denkt gar nicht daran, alt zu werden, sie geht lieber Tango tanzen. Kurzerhand setzt jetzt auch Luise alles auf eine Karte: Sie macht ihre Passion zum Beruf und gründet den Catering-Service »Essen mit Freunden«. Keine perfekten Diners will sie liefern, sondern Menüs, die verzaubern und Herzen erobern, und die neben dem Magen auch die Seele verwöhnen. Doch wenn man zaubern will, muss man auf Überraschungen gefasst sein … Ein spritziger und warmherziger Roman über Neuanfänge, gutes Essen und die Unvorhersehbarkeiten der Liebe.
    Quelle:
     Insel Verlag



    Meine Meinung:
    Als ich angefangen haben "Essen mit Freunden" zu lesen, mit seinen nur 252 Seiten, dachte ich es sei ein leichtes Buch für Zwischendurch. Ich habe allerdings fast 2 Wochen daran gelesen. Dieses Buch um Luise, die mit "Essen mit Freunden" einen eigenen kleinen privaten Service eröffnet und somit ihr Hobby zum Beruf macht, strahlt für mich wenig Wärme aus. Ich habe kein Problem damit, wenn aus der 3. Perspektive erzählt wird, aber die Autorin hat es geschafft, dass ich keine einzige Seite mit Luise mitfühlen konnte. Luise ist leer, kalt und ziemlich langweilig. Eigentlich ist sie Mitte 40, für mich denkt und redet sie wie 20. Ich bin 23 und ich würde so reden wie sie. Aber ich kenne auch meine Mutter und sie redet nicht so. Aber gut, ich weiß nicht, ob man sich unter Freunden anders verhält.

    Luise macht also ihr eigenes Ding, findet für mich aber irgendwie nicht den Sinn oder ihr Glück. Sie klingt weiterhin ziemlich unglücklich, müde und träge und ich hatte mich gefragt, wo das Buch dann enden soll. Es gab ein paar kleine Wendungen, wovon ich mir aber einige schon so gedacht hatte und mir deswegen auch ein bisschen die Spannung weggenommen haben. Einzig und allein das Ende, in dem Luise endlich mal etwas Wärme und Liebe versprüht hat kleine Emotionsregungen in mir ausgelöst. Ich hatte nach den anfänglichen Schwierigkeiten und Probleme mit Luise gehofft, dass diese Leere Absicht sei und sie im Laufe ihres neuen Jobs auftaut und lebt. Doch dies war leider nicht der Fall. Da waren einige Nebencharaktere sympathischer und lebhafter, wie beispielsweise Sybille.

    Die Geschichte braucht zu Beginn eine Weile um an Fahrt aufzunehmen, doch als Luise merkt, dass es so nicht weitergehen kann mit ihr, passiert einiges ziemlich schnell bis sie dann schließlich schon erfolgreich und ohne jegliche Probleme ihren Service führt, was dann wieder vor sich hin plätschert. Die Spannung blieb damit ziemlich weit auf der Strecke und ich musste mich etwas zum Lesen zwingen.

    Was auffällt, und auch schon zu Beginn, sind die vielen, vielen Essensbeschreibungen. Da Luise gerne kocht und backt ist es ganz natürlich, dass Essen eine Rolle spielt; doch, dass so viel Gerichte, Kräuter, Dessertarten und Speisen beschrieben werden hätte ich nicht gedacht und wurde mir mit der Zeit auch zu viel. Manchmal hat es mir Lust auf Essen gemacht und ich hab mir gedacht, dass ich das jetzt auch gerne verschlingen würde, doch viele Zutaten, Fischarten und ähnliches kannte ich nicht, was ich dann echt schade fand. Nachdem Luise nach den ersten Seiten all ihren Freunden Cantuccini unterjubelt und ich immer noch nicht wusste, was das eigentlich ist, habe ich es sogar gegoogelt. ;) Aber jedes Essen möchte ich auch nicht nachschlagen.

    Fazit                                                                                                                                                                

    "Essen mit Freunden" war für mich ein eher zähes, mühseliges Leseerlebnis, in dem eine blasse, vor sich hin lebende Protagonistin ihr Glück im Leben sucht, aber irgendwie nie findet. Ich empfehle dieses Buch eher Erwachsenen und vor allem kochbegeisterten Lesern. Mich konnte es leider nicht überzeugen. 2,5/5 Punkte.


    Liebsten Dank an den Insel Verlag! :)

    Keine Kommentare:

    Kommentar veröffentlichen