Dienstag, 14. April 2020

Rezension Kyronium. Die Experimente der Erinnerung von Matthias A. K. Zimmermann

Gebundene Ausgabe: 324 Seiten 
Verlag: Kulturverlag Kadmos Berlin (28. Oktober 2019) 
Sprache: Deutsch 
Reihe: Nein 

Kurzbeschreibung: Gefangen an einem unbekannten Ort, schmiedet der Erzähler heimlich Fluchtpläne. Die Tatsache, ohne Erinnerungen zu sein, erschwert das Vorhaben. Doch der Drang, endlich auszubrechen aus diesem furchteinflößenden, schneeverwobenen Schloss, lässt ihn jedes Risiko eingehen. Und so gerät der Erzähler immer tiefer hinein in einen wirren Strudel aus rätselhaften Begegnungen und magischer Paranoia, die er spielerisch zu entschlüsseln hofft, was ihn letztlich zum Ursprung seiner Erinnerungen führt. Der All-Age-Roman ist ein technoides Märchen, das sich mit Virtualität auseinandersetzt und die Frage aufwirft, was Erinnerungen sind und was sie bedeuten. Nichts ist so, wie es scheint in der Geschichte und die Frage, was Realität ist, muss immer wieder neu überdacht werden.

 

Meine Meinung:
Das Buch wurde mir mit einem Versprechen schmackhaft gemacht, dass es ein bisschen den derzeit beliebten Escape-Rooms ähnelt und eine ähnliche Atmosphäre aufbaut. Da ich dieses Thema mega spannend finde, kam ich also nicht drumherum, obwohl ich von dem Autor das erste mal hörte. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig. Sehr neutral und ohne viel Schnickschnack, allerdings muss man doch etwas mitdenken. Und auch in die Geschichte wird man ohne viel vorher zu wissen, hineingeworfen und ein wenig überrumpelt.

Man weiß absolut nichts und befindet sich in einem Schloss, in dem die Protagonistin nicht viele Freiheiten hat. Es ist ein Fantasy-Setting. Es gibt Hexen, Zauberer, ein Monster, das noch niemand gesehen hat und die Protagonistin hat das Bedürfnis zu fliehen. Doch das Setting ändert sich deutlich. Es gibt Welten in Welten, andere Bewusstseinsebenen, doch alles ergibt Sinn und ist logisch aufgebaut. Nichts, aber auch gar nichts, ist dem Zufall überlassen und am Ende weiß man nach seitenlanger Verwirrung endlich Bescheid.

Das Buch ist komplex und man muss am Ball bleiben um ein wenig durch zu blicken, doch im Großen Ganzen hat mich die Geschichte echt begeistert. So etwas habe ich noch nie gelesen und könnte (erschreckenderweise) auch im realen Leben passieren. Das macht es noch umso gruseliger. :D

                                                              Fazit                                                        

Kryonium hat mich vor allem mit seiner Vielschichtigkeiten und seinem Einfallsreichtum begeistert. Die Logik hinter allem, was aufgebaut wurde, ist faszinierend. Wer mal Lust auf etwas anderes hat, auf ein mitreißendes Abenteuer, der darf gerne zu diesem Buch greifen. 5/5 Punkte.

Danke Weber Literaturtest!



2 Kommentare:

  1. Das Buch ist echt klasse! Eins meiner Lesehighlights 2020!
    https://thorti1984.blogspot.com/

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    1. Hey das freut mich. ;) Ist mal was anderes, oder? ;)

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