Samstag, 8. März 2014

Rezension Bäume reisen nachts von Aude Le Corff


  • Taschenbuch: 201 Seiten
  • Verlag: Insel Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (10. März 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • Originaltitel: Les arbres voyagent la nuit

  • Kurzbeschreibung: Seit Monaten verbringt die achtjährige Manon ihre Nachmittage allein, unter einer riesigen Birke im Garten. Sie verschlingt ein Buch nach dem anderen und spricht mit Ameisen und Katzen, nur um an eines nicht denken zu müssen: das spurlose Verschwinden ihrer Mutter. Mit dem eigenen Kummer beschäftigt, vermögen Manons Vater Pierre und ihre Tante Sophie das stille Mädchen nicht zu trösten. Doch Manons Einsamkeit erweicht das Herz des mürrischen Nachbarn Anatole, der, seitdem er nicht mehr unterrichtet, sich von Kindern möglichst fernhält. Sie beginnen, gemeinsam den Kleinen Prinzen zu lesen, und es erwächst eine außergewöhnliche Freundschaft. Als eines Tages überraschend Briefe der Mutter eintreffen, schmieden das Mädchen und der alte Mann einen kühnen Plan, der sie gemeinsam mit Pierre und Sophie auf eine abenteuerliche Reise quer durch Europa führt …



    Meine Meinung:
    Dieses dünne, kleine Buch offenbart dem Leser die Geheimnisse und liebevolle Entwicklung einer ganz besonderen Freundschaft und der Liebe des Lebens.

    Seit Manons Mutter Anais urplötzlich verschwunden ist, sitzt Manon jeden Tag unter ihrer Birke im Garten, liest und redet mit Ameisen und Katzen, als plötzlich ihr ca 80 Jahre alter Nachbar Anatole sie fragt, ob sie zusammen "Der kleine Prinz" lesen wollen. Zusammen erleben sie die Reise und die Welt des kleinen Prinzen, sodass daraus eine tiefe Freundschaft wächst, was auch Manons Tante Sophie auffällt, wodurch sie Anatole zu weiteren Lesestunden ermutigt. Als plötzlich ein Brief von Anais aus Marokko auftaucht machen sich diese drei und Manons Vater auf den Weg Anais zurückzuholen.

    Dass Manon erst frische 8 Jahre alt ist, habe ich ziemlich spät gemerkt, und dass Anatole zehn mal so alt ist, ebenfalls. Zunächst fand ich es etwas komisch, dass die junge Manon einfach so mit zu ihrem Nachbar in die Wohnung geht, obwohl man doch weiß, dass man nicht einfach mit fremden Männern mitgehen soll. ;) Aber gut.

    Die Spanne des Alters zwischen diesen beiden Menschen ist so groß, doch trotzdem liegen sie beim Lesen auf der selben Wellenlänge und entdecken die Wichtigkeiten des Lebens und die Dinge, für die es sich zu leben lohnt, neu. Zusammen reden sie über die Absichten und die Gedanken des kleinen Prinzen und analysieren deren Bedeutungen. Ich habe dieses Buch nie gelesen, aber schon so einiges drüber gehört.

    Die Reise der vier, Manons Vater mit eingeschlossen, ist zugleich hektisch, romantisch, freundschaftlich und herzzerreißend schön. Pierre, Manons Vater, ist nach dem Brief seiner Frau Feuer und Flamme und will so schnell wie möglich zu ihr, um sie zurück zu erobern. Manons hingegen möchte einfach nur ihre Mutter zurück und von ihr in den Arm genommen werden. Sophie, Anais' Schwester, wahrt ein Geheimnis über ihre Schwester, in welches sie de ganze Zeit & Reise denken muss, weshalb sie nicht ganz so optimistisch an die Sache herangeht und ihre Zweifel hat. Und Anatole, der Anais ja eigentlich gar nicht kennt, malt sich sein eigenes Bild über diese Frau und genießt, mehr oder weniger in dem Alter, eine große Reise über Flüsse, Meere, Dünen mit seiner neu gewonnenen Freundin Manon. Doch so unterschiedlich all diese vier Personen an dieses Abenteuer herangehen, so schweißt sie die Reise auf ganz bezaubernde Art zusammen. Ich vergleiche Bücher ungerne, aber "Bäume reisen nachts" kann gut mit "Sternenreiter" von Jando mithalten.

    Fazit                                                                                                                                                                

    Dass eine Freundschaft zwischen jungen und alten Menschen, zwischen rational-denkenden und Träumern und zwischen denen die an Liebe glauben und denen die sie bereits aufgegeben haben, existieren kann, beweist dieses Buch. Wer an die Liebe glaubt und für sie kämpft, kann so vieles erreichen, auch wenn der Weg beschwerlich und voller Stolpersteine ist. Die wichtigen Dinge, sind die, die man nicht sehen kann, sondern fühlt. 5/5 Punkte.

    Danke Insel Verlag !

    5 Kommentare:

    1. Hört sich echt toll an!

      lg. Tine =)
      www.buchstabengefluester.blogspot.de

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    2. Ich habe es auch gelesen und ja, es hörte sich wirklich toll an. Aber als alter Fan von dem kleinen Prinzen konnte mich das Buch dann doch nicht überzeugen. Ich habe es ehrlich gesagt sehr enttäuscht beendet. Es ist nicht schlecht geschrieben oder ohne roten Faden. Es sind keine groben Schnitzer drin, aber meinen hohen Erwartungen konnte es leider dennoch nicht gerecht werden .. schade. Dennoch freut es mich, dass es dir so viel geben konnte. Dann hat das Buch schon seine Daseinsberechtigung ;)
      LG Jimmy

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      1. Mh, ich habe wie gesagt den kleinen Prinzen noch nicht gelesen, möchte es aber gerne nachholen. :)
        Es kann ja nicht jedem gefallen. Danke für deine Meinung. :)
        LG, Liss

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    3. Hey Liss,

      nach deiner Rezension bin ich jetzt selbst auch mega gespannt auf das Buch und wie ich es wahrnehmen werden. Kommt ja doch recht unterschiedlich an.

      LG, Nicole

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